Präsentation des zweiten Heftes der Ortenberger kleinen historischen Schriften
Ein großer Barockdichter in Ortenberg
Nachdem 2013 bereits in der neuen Schriftenreihe „Ortenberger kleine historische Schriften“ des Kulturkreises Altes Rathaus Ortenberg das erste Heft über den Besuch der Zarenfamilie in Ortenberg erschien, präsentiert der Kulturkreis nun Heft 2 über den Barockdichter Johann Michael Moscherosch.
Der Barockdichter und Satiriker lebte von 1656 bis 1660 in Ortenberg und war als
Regierungsrat und Präsident des Konsistoriums des Grafen Friedrich Casimir von Hanau-Lichtenberg in diesen Jahren zuständig für Ortenberg. Das Wohnhaus Moscheroschs, der alte Renaissancebau des „Hanauischen Ambtshaußes“, steht heute noch unversehrt in der Ortenberger Schlossgasse.
Berühmt wurde der Satiriker durch sein Zeitgemälde „Wunderliche und Wahrhaftige Gesichte Philanders von Sittewald“. Er erreichte die Leser seines Jahrhunderts – das zeigen die vielen regulären Ausgaben, aber auch die Raubdrucke seiner Werke.
Der Historiker Michael Schroeder hat ein Lebensbild des Barockdichters entworfen und stellt auf sehr anschauliche und unterhaltsame Art das unruhige Leben des Lieblingsdichters seiner Zeit, der auch im 18. und 19. Jahrhundert nicht in Vergessenheit geriet, in dem fast 30-seitigen Heft dar. Sehr kurzweilig und amüsant werden dem Leser die Verflechtung von Politik und Privatleben mit drei Ehen und häufigem Ortswechsel, von zivilem Verwaltungsberuf und Kriegshandlungen, kulturellen und sprachlichen Gegensätzen, von öffentlichem Konfessionsstreit und privaten Annäherungen erzählt.
Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.